Bericht Deutsche Schulschachmeisterschaft 2025 WK M
16. Mai: Anreise
Freitag nach dem 3. Block ging es los. Etwas später als verabredet, aber noch ausreichend rechtzeitig, trafen wir uns auf dem Schulhof um nach Kiel zu fahren. „Wir“, das waren Annika und Zoé (beide 10.1), Tjorven (6.1) sowie Neveen, Lotte und Mara (alle 5.1). Die ersten drei waren letztes Jahr bereits dabei, die drei „Kleinen“ nahmen – wie Tjorven letztes Jahr – an ihrer ersten Deutschen Meisterschaft teil. Mit der U-Bahn ging es dann zum Hauptbahnhof, die S-Bahn machte an dem Tag einige Sperenzien. Der ICE ab Berlin war voll bis auf den letzten Platz, aber wir hatten gottseidank Platzkarten und auch noch einen 4er-Tisch getroffen, nebenan saß zufälligerweise das Käthe-Kollwitz-Gymnasium. Die Fahrt ging mit einer Runde Wizzard schnell vorbei (ich wurde leider nur zweiter, Lotti hatte aber auch ne Menge Glück), der Zug kam außerdem 10 min zu früh in Hamburg an (hört, hört). Dort erfuhren wir, dass unser Anschluss-ICE zum Ausgleich lächerliche 90 min Verspätung haben würde, daher nahmen wir spontan den nächsten RE und waren dann doch relativ rechtzeitig in der Jugendherberge Kiel.


Nach dem Abendessen besorgten wir noch gesunde Süßigkeiten. Und nach der Betreuerbesprechung kannten wir den ersten Gegner für den nächsten Tag (Cecilien-Gymnasium Düsseldorf).
17. Mai: Die ersten drei Runden
Frühstück um 8, die erste Runde um 09:30 Uhr. Die Gegnerinnen waren an allen Brettern nominell stärker als wir und die 0:4-Niederlage nicht überraschend Lediglich Annika hatte zwischendurch eine gewinnbare Stellung auf dem Brett, stellte sie dann aber in der Zeitnot ihrer 700-DWZ-stärkeren Gegnerin weg. Hinten ließen wir leider ein paar Figuren auf Feldern stehen, auf denen sie direkt danach wie von Zauberhand verschwanden. Auch im Ersatzspielerinnenturnier lief es nicht besser.
In der zweiten Runde kam das Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen. Diesmal waren die Gegnerinnen schlagbarer und die Partien besser. Zoé spielte lange, fuhr schließlich aber einen Sieg ein. Annika hatte mit etwas besserer Zeit eine etwas schlechtere Stellung, sodass die 500-DWZ-stärkere Gegnerin Remis anbot. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir hinten erneut zwei 0en gesammelt, aber wenigstens war die Zahl der eingestellten Figuren verringert worden. „Nur“ eine 1,5-Niederlage.
Runde drei brachte die Europaschule am Gutspark aus Falkensee. Auch hier gab es dasselbe Ergebnis wie in der Vorrunde. Zoé mit leichtem Sieg, hinten zwei Niederlagen (wieder mit weniger Fehlern, mehr einer Akkumulation von Kleinigkeiten) und Annika mit einem Remis gegen ihre 100-DWZ-stärkere Gegnerin. Leider verschenkte sie im Endspiel ärgerlich den Sieg –> wieder nur 1,5 Brettpunkte.
Nach dem Abendessen ging es dann noch für ein Eis in die „Innenstadt“. Bei Mäckes wurden McFlurrys besorgt, bei Rossmann das Lieblingsgetränk und dann wanderten wir einmal um die Förde, wobei alles erklettert, balanciert, erhangelt oder behüpft wurde, was die Mädchen unter die Füße/Hände bekommen konnten.


18. Mai:
Der Tag begann erfolgreich gegen das Charlotte-Paulsen-Gymnasium aus Hamburg. Annika und Zoé hatten als Favoriten leichtes Spiel und so musste nur hinten „keine Niederlage“ kommen. Und die kam auch: Lotti holte in ihrer ersten Deutschen Meisterschaft den ersten vollen Punkt, wenn auch mit tatkräftiger Unterstützung durch die Gegnerin. Und so gewannen wir 3:1.
Runde zwei am Sonntag sollte dafür die dunkelste in diesem Turnier werden. „Eigentlich“ schienen die Gegner, das Gymnasium Mellendorf, ganz schlagbar. Doch Annika meinte neben sich stehen zu wollen und gegen die 700, die aber deutlich stärker spielte, verlieren zu müssen. Dazu stellte Lotte wieder unnötig Figuren ein. Bei Mara hingegen ging es auf und ab: Erst sah die ungeliebte Weißeröffnung ganz gut aus, dann wurden der Gegnerin ein paar Figuren sowie die Königsstellung geschenkt. Die Gegnerin übersah dann mehrere Matts in 1 bis 3, stellte wiederum Figuren ein und Mara kam in Vorteil, bot dann aber mit einer Mehrfigur und für sie direkt danach nicht nachvollziehbar Remis an. Die Gegnerin nahm natürlich an und bei Mara flossen die Tränen. Doch das Ergebnis ist fair, da sie ja zwischendrin total auf Verlust stand und nun noch Remis bekommen hat. Immerhin auf Zoé war Verlass und wir verloren das dritte mal denkbar knapp mit 1,5.


In Runde drei kam dann folgerichtig spielfrei. Wir nutzen die Zeit zum „Chillen“ und für Eröffnungstraining.
Nach dem Abendessen (zu Annikas Leidwesen Curry) ging es erneut zum Kieler Bahnhofmäckes auf ein paar McFlurry und rückwärts über die Waterkant an der Förde, wobei erneut alles Mögliche und Unmögliche um die Kieler Förde erklettert, balanciert, erhangelt oder behüpft wurde. Anscheinend braucht unsere Schule eine Parcour-AG.
19. Mai:
Es wartete das Gymnasium Papenburg, Dauergast bei der DSSM WK M. An den ersten beiden Brettern erwarteten wir keine Schwierigkeiten, hinten hofften wir auf mindestens ein Remis. Das kam leider nicht, obwohl es zwischendrin danach hätte aussehen können. Wir schloßen das Turnier also mit einem Mannschaftsremis ab. Erfolgreichste Spielerin war Zoé mit 5/6, gefolgt von Annika mit 3/6, die aber auch das deutlich schwierigere Brett 1 hatte.
Am Ende hieß es Platz 17 von 19, wir haben uns also um einen Platz im Vergleich zum Vorjahr verbessert (yea). Wenn es so weiter geht, sind wir im Jahre 2041 Deutscher Meister…

Hoffen wir mal, dass durch ein bisschen Arbeit in den nächsten Jahren dieses Ziel früher erreicht wird. Der Anfang ist getan.
(Hr. Sill)