Deutsche Meisterschaft im Schulschach 2019

Vom 23. bis 26. Mai fanden in der Jugendherberge am Ostkreuz die Deutschen Meisterschaften im Schulschach statt. Als eine der wenigen Schulen in Deutschland war das Andreas-Gymnasium mit zwei Mannschaften dabei: die Jungs spielten in der WK III mit, die Mädels als Berliner Vizemeister in der WK M.

WK III:

Als einer von drei Berliner Vertretern waren wir relativ weit hinten gesetzt: Platz 17 von 18 ließ auf ein weniger erfolgreiches Turnier schließen. Doch da Jimi, David, Kristian und Kurdo allesamt mit 800 geschätzt wurden, obwohl sie deutlich stärker sind, waren wir auch zu weit hinten gesetzt. Janek an 1 hat zwar gut DWZ, steht damit aber alleine. Mannschaftsleiter war gewohnheitsmäßig David, auf den wieder Verlass war.
Das Turnier begann mit einer erwartbaren 0:4-Klatsche gegen den Vertreter aus NRW. Sie sollten später 4. werden und waren uns an jedem Brett haushoch überlegen. Es folgte der erste Punkt: ein Remis gegen die Oberschule zum Dom Lübeck, deren hinteren beiden Bretter gegen David und Kurdo chancenlos waren. Zum Abschluss des Tages setzte es noch ein ebenfalls nicht überraschendes 0:4 gegen den hessischen Vertreter. Der Freitag – Spieltag 2 – sollte sich als Glückstag erweisen: 2 Spiele, zwei Siege. Erst ein Kantersieg gegen MVP, dann ein wackeliges 2,5:1,5 gegen das Gauß-Gymnasium Frankfurt/Oder. Janek hatte hier sicher mehr im Sinn als nur Remis, aber es sicherte den Mannschaftssieg. Stark waren die Siege von Jimi und David gegen eine 1400 bzw. 1200. Das war so von beiden Seiten nicht erwartet. Am Samstag schnupperten wir mal Mittelfeldluft und spielten an Tisch 6 (erste Hälfte!). Der Aufenthalt währte nicht lang: Das Christianeum Hamburg AKA HSK war deutlich stärker als wir. Wie David gegen die 1700 gewinnen konnte, grenzt an ein Wunder, aber sowas kommt im Schulschach häufiger vor. Es blieb beim Ehrenpunkt. Am letzten Tag hatten wir nochmal Losglück und spielten gegen die hinter uns gesetzten Bremer. Jimi stellte leider nach wenigen Zügen die Dame ein und machte es spannend, doch die anderen konnten alles rausreißen. David und Kristian gewannen ungefährdet, Janek holte das siegsichernde Remis gegen einen gleich starken Gegner.
Am Ende verbessern wir uns um vier Plätze auf Rang 14 und lassen deutlich DWZ-stärkere Mannschaften wie Saarland oder Brandenburg hinter uns. Wir können zufrieden sein. David wird in seiner Brettwertung (Brett 3) mit 5 Punkten 6. und erfolgreichster Andreianer. Er landet als DWZ-loser vor deutlich stärkeren Spielern. Kurdo gewinnt in seiner Brettwertung (Erster Ersatzspieler) mit 2/4 Punkten den 2. Platz. So geht am Ende doch noch eine Medaille ans A-Gym.
Die starke Leistung unserer Jungs wird auch in der inoffiziellen DWZ-Auswertung deutlich: Janek ungefähr in seinen Erwartungen, Jimi und David bei 1300 bzw. 1400, Kristian und Kurdo um 1000. Schade, dass das nicht ausgewertet wurde.

WK M:

Gesetzt waren wir (Edna, Lea, Lola, Lara, Magda) an 16 von 22 und waren als Berliner Vizemeister einer von vier Berliner Mannschaften. Nur Edna und unsere zuverlässige Mannschaftsleiterin Lea hatten eine DWZ, allerdings waren die anderen Mädels natürlich stärker als 800, sodass wir wie bei den Jungs underrated waren. Dennoch gewannen wir für mich überraschend die erste Runde als Außenseiter gegen das Gymnasium aus Nordhorn, die eigentlich stärker waren als wir: Edna gewinnt in einer starken Zeitnotschlacht sehenswert gegen ihre 100 DWZ-stärkere Gegnerin, Lola zieht ihre 1000 eiskalt in etwas schlechterer Stellung über die Zeit (gottseidank reklamierte die Gegnerin nicht nach Anhang 3.5) und Lea holte gegen eine 400 stärkere ein Remis heraus. Runde 2 brachte die später Drittplatzierten Bayern, gegen die wir verdient 0:4 untergingen. Doch wir rappelten uns auf und konnten der ungefähr gleichstarken IGS Landau aus RLP ein Remis abtrotzen, wobei Lara gegen eine 1100 gewann. Am nächsten Tag warteten die nächsten Niedersachen, doch diesmal hatte wir kein Glück: zwar spielen Edna und Lea erneut stark und holen 1,5 Punkte, doch hinten kommt ein 0:2, sodass wir knapp verlieren. Es folgen die Württemberger, die aber gegen uns chancenlos sind: 3:1 – wieder mit starken Partien gegen starke Gegner von Edna und Lea. Den Schwung nehmen wir mit in den Samstag. Niedersachsen zum dritten: das Wilhelm-Gymnasium Braunschweig wird von uns knapp mit 2,5 geschlagen. Auch diese Mannschaft ist zu gering eingestuft, v.a. die Spielerinnen vorne haben mehr drauf, als ihre geschätzte 800 schließen lässt. Diesmal kommen die Punkte hinten sicher, vorne holt Lea das zum Sieg so wichtige Remis. Am Sonntag spielen wir dann zwar wieder an Tisch 3 (=großer Spielsaal, wie schon in Runde 2), dafür gegen das an eins gesetzte Cantor-Gymnasium aus Halle. Der nicht überraschende 4:0-Sieg gegen uns hilft den Mädels nicht, sie werden schließlich Vierter. Wir hingegangen landen auf Platz 10 und schaffen das vorher ausgegebene Ziel: Top 10. Dabei profitieren wir von einer sehr hohen Zweitwertung, was auf starke Gegner schließen lässt. Wir verbessern uns um 6 Plätze und werden zweitbeste Berliner Mannschaft hinter dem Berliner Meister, dem Kollwitz-Gymnasium, die Zweiter werden. Interessant ist die geschlossene Mannschaftsleistung: niemand ragt heraus, alle holen zwischen 3,5 und 2,5 Punkten. Die inoffizielle DWZ-Auswertung bestätigt die gute Leistung: Edna und Lea mit Leistungen 150 über ihrer Zahl, Lola und Lara landen bei 1000.

Am Ende steht auch hier wie bei den Jungs ein super Turnier mit tollen Leistungen. Jetzt muss es nur noch so weitergehen und mit etwas Training sollte da nächstes Jahr evtl. noch was drin sein.

(Hr. Sill)