Latein-Fahrt nach Neapel

Vom 16. bis zum 21. April waren wir Lateinerinnen und Lateiner der achten und neunten Klassen gemeinsam mit Frau Berges, Herrn Sill und Herrn Schuster auf Kursfahrt. Diese ging nach Neapel, von dort aus in das antike Pompeji und Herculaneum.

Sonntag 14:30 Uhr, Flughafen BER Terminal 1: Die rund 38 Andreianer trafen sich mit Frau Berges, Herrn Sill und Herrn Schuster vor der Gepäckabgabe des Fluges nach Napoli. Schon große Aufregung machte sich unter den Schülis bemerkbar. Eine Woche weg von Schule oder lernen und in einem anderen Land außergewöhnliche Erfahrung sammeln, darauf hatten sich die meisten bereits vor den Osterferien gefreut und nun war es soweit.

Nach einer verhältnismäßig entspannten Sicherheitskontrolle ging es allmählich zum Abfluggate. Während die einen ein Buch lasen, spielten die anderen mit einer Murmel Fußball und kamen dabei ein wenig ins Schwitzen.

Wie auch immer: Nach 40 Minuten warten erfolgte das Boarding und die Lateiner fanden ihre Sitzplätze.  

Auf einen wetterbedingt etwas turbulenten Start folgte eine atemberaubende Aussicht auf die Alpen, zwei Stunden später dann eine angenehme Landung mit wunderschönem Anflug über die charaktervolle Stadt im Herzen Italiens.

Um ungefähr 20:30 Uhr waren wir dann schließlich aus dem Flughafengebäude und mit dem Bus auf dem Weg zu der Jugendherberge. Dort angekommen wurden zunächst Zimmer zugeteilt und Schlüssel vergeben.

Damit endete der Abend aber keineswegs: Nachdem die gesamte Gruppe einen aus Mailand angereisten Teilnehmer der Exkursion am Hauptbahnhof abholt hatte, gab es für die ein oder anderen Schüler einen kulinarischen Genuss, darauffolgend dann einige äußerst energische Runden Werwolf im Gemeinschaftsraum der Unterkunft, zu Gunsten derjenigen, die bereits im Bett lagen und in Ruhe schlafen wollten…

Die heitere Nacht überstanden, ging es am Montag um 8:00 Uhr zum Frühstück. Gestärkt mit einer Menge Nutellabrote marschierten wir im sonnigen Neapel zur Zugstation. Mit der dortigen S-Bahn sollte es nach Pompeji gehen.

Angekommen, sind wir von leichtem Regen und Schauer begrüßt worden.

Wir betraten die Ausgrabungsstätte und begannen den Gang durch die Stadt. Währenddessen erklärte Herr Sill einzelne Häuser, architektonische Merkmale und den Aufbau der damaligen Infrastruktur. So sahen wir prachtvolle Villen, ehemalige Essensstände und, was für viel Aufsehen sorgte, die Weghinweise zum örtlichen Bordell.

Eine kurze Pause fand letztendlich im weitläufigen Forum von Pompeji statt, anschließend besuchten die Andreianer das berühmte Alexandermosaik, eine Darstellung der Schlacht zwischen der Armee von Alexander dem Großen und der des Perserkönigs Dareios des Dritten von Persien.

Je sehr alle Anwesenden über das detailreiche Bodenmosaik staunten, begaben wir uns danach zunehmend aus dem Stadtzentrum und wanderten durch die Nekropole. Dabei begegneten uns die Gräber, jene wie wir erfuhren, vor über zweitausend Jahren üblicherweise nicht innerhalb der Stadtmauer befindlich waren.

Ein Monument darf trotz dessen nicht auf der Tour fehlen, das Amphitheater.

Um an dieses zu gelangen, betraten wir zunächst den Ausgang Pompejis und liefen zurück zum Ankunftsort, von dort sollte es wieder in die Stadt und dann in das Theater gehen.

Aber Fehlanzeige: Aufgrund Absprachefehler am Ausgangsbereich musste Herr Sill neue Tickets erwerben, was einige Minuten beanspruchte.

Und schließlich kamen wir nach vier Stunden Rundgang in der vom Vesuv zerstörten Stadt endlich zum Schauplatz gewaltvoller Gladiatorenkämpfe und Unterhaltungsspiele…

Glasklar erkennt man die verschiedenen Abschnitte der Tribüne, darunter Ränge für die Mittelschicht und Bereiche, welche lediglich adligen Bürgern vorbehalten waren. Als Abschluss dieses Ausfluges wurde ein gemeinsames Gruppenfoto auf den Plätzen des Amphitheaters geschossen.

Erschöpft von den intensiven Laufwegen durch die steinigen Übergänge und Straßen der antiken Stadt erholten wir uns auf der Rückfahrt im Zug mit der Sicht auf die fesselnde Natur rund um Neapel.

Der Rest des Tages wurde von jedem Schüler ganz individuell genutzt, einige genossen echte italienische Pasta, die anderen spielten Karten oder unterhielten sich über die Impressionen des Tages.

Diese von Ruhe und Entspannung geprägte Atmosphäre wurde allerdings am Dienstag schon vom Gedanken den 1.281 Meter hohen Vesuv zu besteigen unterbunden. Aber erstmal wieder um 8:20 Uhr Frühstück und wach werden!

Bei den Aktivitäten, die wir an diesem Tag durchführten, hatten wir sogar den Luxus eines Buses zum Transfer. In der Nähe des Bahnhofs eingestiegen, wurden wir bis zu dem Eingangsbereich der Wanderstrecke des Vesuvs gefahren, die Fahrt war dabei alles andere als gediegen. Denn die schaukligen Straßen und scharfen Kurven in den Bergen machten es einigen zu schaffen, Übelkeit war die Folge.

Der Großteil überlebte dennoch diese Angelegenheit und wir durften den Weg zum Krater antreten. Der erste Abschnitt stellte wohl keinen vor Schwierigkeiten, mit der Zeit machte sich die Anstrengung jedoch immer weiter bemerkbar, bis wir schließlich tapfer als Gruppe an das Ziel gelangten, den Krater. Die Worte eines Schülers „das ist doch ein großer Sandkasten!“ beschreiben diesbezüglich äußerst treffend den Ausblick.

Einige Überlegungen zu coolen Sprüngen in die Vulkanöffnung später brachten uns die Lehrer hinzufügend das Ausmaß des Vulkanausbruches im Jahr 79 n. Chr. näher, der neben Pompeji ebenso die Stadt Herculaneum verschüttete.

Exakt diese wurde dann nach einer ca. 15 minutigen Busfahrt unter die Lupe gebracht.

Aufgrund der Tatsache, dass Herculaneum beim Ausbruch des Vesuvs nicht von Asche verschüttet wurde, sondern von Schlamm, erklärt dabei die im Gegensatz zu Pompei besser erhaltenen Einzelheiten der Ausgrabungsstätte.

Während dem Besichtigen der detailreichen Skulpturen, Thermen und Tempel gelang die Begeisterung der Schüler/innen an ihren Höhepunkt, wobei ein überaus emotionaler Augenblick bei der Ansicht der toten Menschen generiert wurde. Auch hier ein Kontrast zu Pompeji: Es handelte sich nicht um Abgüsse der Leichen, sondern um Skelette, die, wie wir lernten, größtenteils verkohlt sind.

Alles in einem bot Herculaneum nochmal einen näheren Einblick in das Leben der Menschen vor der Naturkatastrophe, die vielseitigen Mosaike oder noch zum Teil bestehenden Häuser regten dazu an, mehr über die antike Stadt, welche am 28.August 79 n. Chr. vom pyroklastischen Strom getroffen wurde, zu erfahren…

Als wir daraufhin ganz komfortabel mit dem Bus zurück zum Bahnhof und zur Jugendherberge befördert wurden, erblickten wir, egal wohin wir schauten, blaue Fahnen mit einer Neapel-Aufschrift, Fahnen für das Spiel in der Champions League zwischen der heimischen SSC Neapel und dem Sportclub AC Mailand. Einige Fußballbegeisterte freuten sich schon abends das Ereignis gemeinsam in der Jugendherberge zu verfolgen; noch davor hatte Herr Sill für das Abendessen etwas ganz Besonderes geplant: Trotz des übermäßigen Getümmels in der Stadt aufgrund des Fußballspieles organisierten uns die Lehrer eine Pizzeria, wo alle Kursfahrtteilnehmer in den gemeinschaftlichen Genuss des allzu bekannten, belegten Fladenbrotes aus Italien kamen, ein kulinarisches Highlight. 

Zurück in der Jugendherberge mit vollem Magen, gab es erneut einen freien Abend, einige schauten Fußball, die anderen blieben doch bei ihren Kartenspielen.

Müde vom Vorabend und dem spannenden Spiel zwischen den beiden italienischen Mannschaften (Endstand 1:1, aber Neapel hatte das Hinspiel verloren) mussten wir am Mittwoch wie auch in den letzten Tagen schon früh zum Essen. Kurze Zeit später versammelten wir uns im Eingangsbereich und machten uns für den Weg zu einer der wichtigsten archäologischen Sammlungen der Welt bereit, dem Archäologischen Nationalmuseum inmitten von Neapel. Auf der Route erlebten wir das aktive Stadtleben und genossen zeitgleich das grandiose Wetter.

20 Minuten Fußweg später in der Haupthalle des architektonisch beeindruckenden Museums: Uns wurde erlaubt, in kleinen Gruppen eigenständig die breite Ausstellung zu erkunden, die meisten blieben dennoch bei den Lehrern, die uns durch die wichtigsten Bestandteile und Exponate führten.

Im Erdgeschoss lag der Fokus dabei auf griechische und römische Skulpturen, hervorzuheben sei die Staue des überdimensional dargestellten Herkules, aber auch die nach hinten blickende Venus oder die beiden Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton.

Im zweiten Stockwerk begegneten uns Andreianern Hunderte von ausgegrabenen Münzen und interessanten Medaillen. Noch ergreifender war allerdings die Sammlung darauf, jedem Schüler kamen dabei die Bilder aus dem Lateinbuch vor Augen, denn im Obergeschoss gab es unter den Fundstücken aus Pompei Mosaike und Abbilder von beispielsweise Europa oder Persephone aus der griechischen Mythologie. Das Übersetzen der dazugehörigen Sagen ist hierbei essenzieller Teil des Lateinunterrichtes an unserer Schule.

Sehr anschaulich war ebenfalls die Nachbildung der Ausgrabungsstätte Pompejis. Zumal wir die Stadt zuvor besuchten, konnten wir einige Straßen und Funde sogar wiedererkennen.

Zum „krönenden“ Abschluss des Museumstour begaben wir uns letzteres zur sogenannten Gabinetto Segreto, dem geheimen Kabinett. In diesem befanden sich zahlreiche Fundstücke, welche in Pompeji ursprünglich aufgefunden wurden, mit größtenteils erotischen Darstellungen, darunter die Tätigkeit zwischen einem Pan und einer Ziege, diese viele Gesichter ins Staunen versetzten. 

Gegen 13:00 Uhr verließen wir dann das Museumsgebäude und sonnten uns vor dem Eingang während einer kurzen Mittagspause.

Wie von Herrn Sill versprochen, liefen wir darauffolgend durch das belebte Neapel und erfreuten uns nach einer Wanderung auf den Hügel in der Stadtmitte einer eindrucksvollen Aussicht über die Umgebung und das Mittelmeer. Später aßen wir noch ein Eis, unternahmen ein wenig Sightseeing und machten uns es schließlich am Strand gemütlich…

Der nächste Morgen: Wir mussten noch früher als gewohnt aufstehen, um den Zug nach Rom zu bekommen, denn heute würde ein anstrengender Tag werden, an dem wir laut Herr Sill wohl noch länger laufen würden als die Tage zuvor. Wir hatten einen sehr strikten Zeitplan, um alles an einem Tag in Rom zu schaffen, was man in so kurzer Zeit schaffen konnte. Doch mit unserem Glück hatte unser Zug Verspätung und wir kamen mit großer Aufregung in Rom an. Die Freude, die Hauptstadt Italiens zu besichtigen und noch einen anderen, größeren Ort als Neapel zu sehen, war natürlich dennoch groß. Die schöne Stadt haben wir schon auf dem Weg vom Bahnhof zu unserem ersten Stopp, dem Kolosseum, genießen können.

Beim Kolosseum sahen wir schon von weitem eine riesige Menge von Touristen, die sich drängten durch die Sicherheitskontrolle in das riesige Bauwerk reinzukommen. Wir aber durften nicht mehr rein, weil wir unser Zeitfenster, für das wir gebucht hatten, aufgrund der Verspätung verpasst hatten. Doch das war noch nicht alles. Bei dem Versuch unseren zweiten Besichtigungsort, dem Forum Romanum, eintreten zu können, welches direkt neben dem Kolosseum liegt, hat Herr Sill als schon die Hälfte von uns die Sicherheitskontrolle absolviert hatte, festgestellt, dass er nur ein Ticket gekauft hatte, womit wir nicht reingehen durften. Herr Sill versuchte verzweifelt mit den Mitarbeitern zu kommunizieren und zu fragen, was jetzt zu tun sei und erfreulicherweise ging es relativ einfach und problemlos weitere Tickets zu kaufen (für 0 €) und reinzukommen.

Als wir nun endlich vor dem Triumphbogen standen, erzählte Frau Berges uns erstmal von dessen großer Bedeutung und führte uns weiter durch das beeindruckende berühmte Forum, was den wichtigsten Marktplatz und Handelsort zu seiner Zeit widerspiegelte. Am interessantesten fand ich, was es sich mit dem Tempel der Vesta als das zentrale Heiligtum des Forum Romanums auf sich hatte.

Dort wurde Vesta, die keusche Hüterin des ewigen Herdfeuers, verehrt. Der heilige Raum des Tempels geschmückt mit einer Statue der Pallas Athene, durfte nur von den Vestalinnen und dem Pontifex Maximus betreten werden. Die Vestalinnen wurden jahrelang ausgebildet, um nur die Aufgabe zu erfüllen, das ewige Feuer zu beschützen. Zudem erfuhren wir noch wie Römer ihre Spiele auf einfachen Steinen gespielt haben und was die letzten Worte von Caesar vor seinem Tod zu seinem Adoptivsohn Brutus waren.

Von Forum Romanum ging es nun zu Fuß in Richtung Vatikanstadt, in der wir auch eine relativ zeitnahe Führung durch die Museen, dem Petersdom und die Sixtinische Kapelle erwarteten. Wir durften uns also keine Zeit lassen und die meisten von uns konnten daher auch nicht viel, außer ein kleines Eis auf dem Weg zu Essen ergattern. Die deutschsprachigen Guides gingen dort mit jeweils der Hälfte von uns in eine andere Richtung. Unsere Gruppe hatte das Pech, dass wir erst einmal eine Weile warten mussten, bevor wir überhaupt irgendwo reingehen konnten. Die Sicherheitskontrolle und das Verteilen unserer Kopfhörer, bei denen es zunächst technische Probleme gab, nahm uns auch Zeit, der angedachten dreistündigen Tour. Auf dem Weg zum Pinienhof kamen wir zuerst an der berühmten Wendeltreppe vorbei, die aus zwei separaten Aufgängen bestand, die ineinander verschmolzen, um einen ununterbrochenen Durchgang in jede Richtung zu ermöglichen. Leider gingen wir aber direkt von dort weiter und konnten sie nicht selbst ausprobieren. Im Pinienhof angekommen, erklärte uns unser Guide erstmal sehr ausführlich alles über die berühmten Gemälde von Michelangelo, die uns in der sixtinischen Kapelle erwarteten. Besonders beeindruckend fand ich, dass Michelangelo sich selbst auf seinen Werken verewigte und ein so pessimistischer Künstler war, dass er sich negativ und böse auf der Seite der Hölle auf dem Gemälde des Jüngsten Gerichts darstellte. Natürlich besichtigten wir auch die moderne Kugelskulptur und den Pinienzapfen, die kaum zu übersehen waren. Weiter ging es an der Laokoon-Gruppe vorbei in die Tiefen der Museen. Leider konnten wir uns nicht viel ausführliches mehr anhören, weil unsere Zeit immer knapper wurde und wir auch noch den Petersdom besichtigen wollten. Daher ging es schnell durch die Etrusker-Ausstellung und die Galerie der Landkarten, in der äußerst beeindruckende Fresken zu sehen waren. Nun endlich in der sixtinischen Kapelle eingetroffen betrachteten wir die originalen riesigen Gemälde von Michelangelo, aber mussten ganz leise sein und schnell wieder weitergehen, weil eine Menge von Leuten sich hinter uns ansammelte, die diesen Anblick ebenso genießen wollten.

Im Petersdom wurde uns dann noch einiges über die römische Pieta und die Heilige Pforte erzählt, was sehr interessant und neu für uns war und ein Foto vor dem heiligen Andreas durfte für uns als Andreianer*innen natürlich auch nicht fehlen. Dennoch klagten jetzt auch die letzten über Schmerzen in den Beinen und Füßen und viel mehr Zeit hatten wir auch nicht mehr. Daher ging es nun erstmal daran, die andere Hälfte unserer Gruppe wiederzutreffen und mit ihnen eine kleine Pause einzulegen.

Doch bevor wir uns wieder auf den Rückweg Richtung Neapel machten, hatten alle großen Hunger, weswegen wir durch die Abendsonne zu einem schönen Restaurant schlenderten. Dort aßen die meisten Pizza oder zur Abwechslung mal Pasta, aber nichts ging über die Italienisches Spezialitäten in einem Restaurant in Rom, egal wie oft wir diese Woche schon derartiges gegessen hatten. Mit einem letzten Stopp beim Trevi-Brunnen, der natürlich aufgrund seiner großen Beliebtheit nicht alleine an seinem Platz stand und uns daher auch noch die Möglichkeit eine Münze reinzuwerfen verwehrt wurde, aßen die meisten von uns ein letztes Eis und dann ging es auch schon wieder zurück zum Bahnhof und schließlich nach Neapel, wo einige sich auf die Werwolf-Runden des letzten Abends und die anderen auf ihr warmes Bett der Jugendherberge freuten.

Am nächsten Morgen war der so nicht herbeigewünschte Tag der Abreise angebrochen.

Ein Großteil von uns war noch relativ, um das etwas diplomatisch auszurücken, erschöpft von der letzten Nacht. Werwolf bis 4 Uhr nachts ist wohl doch nicht ganz so eine gute Idee.

Nichtsdestotrotz mussten alle pünktlich um 9:00 Uhr aufstehen und bis 10:00 Uhr ihr Gepäck einräumen und die Koffer in den TV-Raum stellen.

Danach ging es nicht direkt zum Flughafen, sondern Herr Sill entschied sich kurzfristig für eine kleine weitere Sightseeingtour durch Neapel, auf der letzte Souvenirs ihren Weg nach Berlin finden würden.

Ursprünglich standen die Phlegräischen Felder an der Tagesordnung, wegen voraussichtlichem Zeitdruck vor dem Flug als Ursache eines Generalstreikes, gingen die Lehrer aber lieber auf Nummer sicher.

Der kurze Spaziergang in Neapels Innenstadt war dennoch recht interessant. Wir trafen unter anderem auf bekannte Gebäude wie den Königspalast Palazzo Reale Neapels oder das schon zweihundert Jahre alte Opernhaus Teatro San Carlo, das Wetter hinterließ dabei an unserem letzten Tag noch einmal einen tadellosen Eindruck.

Doch dann der mit Abstand traurigste Moment der Exkursion: Das letzte Mal Pizza in Neapel.

Dieses Ereignis wurde von der Rückkehr zum Hostel und dem Abholen der Koffer gefolgt. Exakt wie wir vor fast einer Woche vom Hauptbahnhof zu der Jungendherberge liefen, gingen wir nun am Freitag zurück.

Pünktlich kam schließlich der einheimische Flughafenexpress und transportierte uns in den bereits überfüllten Bus quetschend vor die Abflugshalle des Aeroporto di Napoli-Capodichino. Dortig deckten wir uns nach Gepäckabgabe und Kontrollen mit letztem Reiseproviant ein und überraschend schnell startete der Einlass in den Flieger nach Berlin. Diesem Tempo entsprechend verlief auch der Flug, denn die Maschine landete insgesamt zwanzig Minuten früher als geplant. Wie sich später herausstellte, machte dies keinerlei Unterschied, weil das Gepäckband ca. zwei Stunden nach Landung öffnete, ganz schön frustrierend…

Im Großen und Ganzen hatten wir alle jedoch eine außergewöhnliche Zeit. Rückblickend lernten die Lateinkurse nicht nur unheimlich viel über das Leben zu Zeiten des römischen Reiches und verschiedensten historischen Hintergründen, sie erfuhren ebenso gemeinsam eine vielfältige Stadt in einem fremden Land und erlebten eine neue Kultur mit neuen Menschen.

(Elias & Marlene, 9.1)