Alpine Climate Summit 2025 – Gletscherexkursion in die Ötztaler Alpen

Auch in diesem Jahr ging es wieder für 14 Schüler*innen des 11. Jahrgangs mit Frau Schleper und Frau Wischnath auf Gletscherexkursion in die Ötztaler Alpen. Die Gletscherexkursion war geprägt von fachlichen Inputs zur Geographie und Biologie der Alpen. So durften wir gleich nach unserer Ankunft im Universitätszentrum Obergurgl – mit den anderen Schüler*innen aus Krefeld, Paderborn, Düsseldorf und Waltrop – einem Vortrag über die geologische Entstehung der Alpen und zu Grundlagen über die alpinen Gletscher lauschen, gehalten vom Geographen André Baumeister, der den Alpine Climate Summit organisiert und leitet. 

Abb. 1: Rotmoosmoor

Am nächsten Tag ging es mit allen Schulen in der Gondel auf die Hohe Mut. In Kleingruppen haben wir unseren Blick für die Landschaft geschult, einen ersten Gletscher und die Grenze nach Italien gesehen und konnten auf dem Weg zurück nach Obergurgl mithilfe von Aufgaben die Landschaft erkunden und unser Schuhwerk testen. So kamen wir z.B. am Rotmoosmoor (Abb. 1) vorbei, wo uns André die Bedeutung der Moore als Kohlenstoffspeicher und Klimaarchiv erklärte. Zudem wurden auch die ersten Murmeltiere gesichtet.

Am Tag darauf startete der abenteuerliche Teil: unsere Hüttenwanderung. Für unsere Schule ging es in einer fünfstündigen Wanderung auf 2480m zur Langtalereckhütte. Begleitet wurden wir von den Geographiestudenten Lars und Lucas, die uns auf Spuren von Gletschern in der Landschaft hinwiesen und die Vegetationsveränderungen in den verschiedenen Höhenstufen mit uns diskutierten. Dies war besonders spannend, denn so konnten wir unser zuvor erworbenes Wissen zur Entstehung der Alpen und Gletschern praktisch in der Natur nutzen. Angekommen auf der Hütte gab es erst Mal Kaiserschmarrn für alle. Abends wurde immer die Dauer der Wanderung mit Hilfe der Karte für den nächsten Tag berechnet und viele Spiele gespielt. 

Am zweiten Tag der Hüttenwanderung ging es durch das während der letzten kleinen Eiszeit (bis 1850) vom Gletscher geformte Trogtal zum Langtaler Ferner (Gletscher). Zuvor bestimmten wir mit der Karte die Koordinaten des Gletscherstandes aus dem Jahr 2010 und gingen mit dem GPS-Gerät bis zu diesem Punkt. Wie auf Abb. 2 zu sehen, liegt die heutige Gletscherzunge deutlich weiter hinten. Wir nahmen am aktuellen Gletscherstand (Abb. 3) neue GPS-Punkte und haben mit Erschrecken feststellen müssen, dass der Gletscher in den letzten 15 Jahren um 461 Meter in der Länge zurückgegangen ist. 

Die herausforderndste Wanderung fand am nächsten Tag statt, als wir morgens unser Ziel, das Ramolhaus, schon hoch oben in den Wolken erkennen konnten (Abb. 4). In den kommenden Stunden stiegen wir mit viel auf und ab letztendlich auf 3006m Höhe auf. Der anstrengende Anstieg über Schnee, Gestein, die Seitenmoräne (vom Gletscher abgelagertes Material) und eine Hängebrücke (Abb. 5) wurde mit einem wunderschönen Ausblick auf die Landschaft und den Gurgler Ferner belohnt (Abb. 6).

Für den nächsten Tag stand der Abstieg von 1000m zurück in die Zivilisation an. In den Pausen haben wir eine Vegetationskartierung durchgeführt, um die Standortbedingungen in verschiedenen Höhenstufen vergleichen zu können und über die Alpen als Kulturlandschaft gesprochen. Im Tal haben wir wieder die anderen Schulen getroffen und sind gemeinsam zum Skigebiet Sölden gefahren, wo der Gletscher zum Skifahren genutzt wird und der Gletschersee direkt am Parkplatz endet. Der Kontrast zu der Idylle der letzten Tage hat uns die Frage nach einer nachhaltigen Nutzung des Alpenraums sehr deutlich vor Augen geführt.  

Zum Abschluss der Exkursion sind alle Schulen gemeinsam nochmal auf einen Gipfel gestiegen (Abb. 7) und einige von uns waren mutig genug zum Eisbaden (Abb. 8). 

Durch die Exkursion hatten wir die Möglichkeit die Alpen auf eine ganz neue Art zu erleben, indem wir Wissen von Expert*innen bekamen und dieses in der Natur direkt anwenden konnten. Wir sahen den Einfluss des Menschen auf dieses Ökosystem, die Veränderungen im Zuge des Klimawandels und gingen auch körperlich an unsere Grenzen. Doch belohnt wurde dies durch die einzigartige Natur in den Alpen.

(Annika, Magdalene und Lennard aus der Q2)